Honig

aus: Natürliche Heilbehandlungen - Der Honig von Dr. med. Yves Donadieu


Geschichte

Diese Köstlichkeit wird schon seit jeher von den Menschen geschätzt. Schon seit Jahrhunderten wird Honig nicht nur als Süßungsmittel geliebt sondern auch als Heil- und Pflegemittelzusatz genutzt. Bereits in prähistorischen Zeiten war Honig bekannt und beliebt. Eine seiner ältesten Darstellungen wird auf ca. 7000 v. Chr. datiert. Auch in Ägypten, auf Kreta, in Persien und Asien wurden der Honig und die Bienen geschätzt. Der zum Teil hochorganisierte Staat der sozialen Bienen, zu denen auch die Honigbiene gehört, war Anlass ihrer symbolischen Wertschätzung. Aristoteles machte erste naturwissenschaftliche Beobachtungen über Bienenvölker, in denen er ein vollkommen funktionierendes Staatssystem sah. Auch wurde Honig in der Antike als Konservierungsmittel für leicht verderbliche Kost eingesetzt, sogar Leichname wurden so erhalten. In der Medizin wurde Honig als Heilmittel genutzt. So empfahl der griechische Arzt Hippokrates Honig als Heilmittel.
Bis ins Mittelalter war Honig das konkurrenzlose Süßungsmittel. Er besitzt eine um 25% höhere Süßkraft als Zucker. Zudem war er um ein vielfaches billiger als Rohrzucker, der zu dieser Zeit nur als Gewürz und Medikament Verwendung fand. Mit der industriellen Revolution aber wurde Zucker drastisch verbilligt und der Honig geriet ins Abseits. Die Situation der bis dahin fast konkurrenzlosen europäischen Imker änderte sich auch durch zunehmenden Honigimport aus Übersee. Die günstigeren klimatischen Bedingungen dort machten wesentlich höhere Erträge möglich. Deutschlands nie wieder erreichte Blüte in der Honigproduktion war in der zweiten Hälfte des 19. Jh., der Bienenstock galt als die "Ziege des kleinen Mannes". Zu dieser Zeit entstand auch die Idee, Honig als Brotaufstrich zu nutzen. Nach dem 1. Weltkrieg gab es eine Krise in der deutschen Imkerei, die wesentlich darauf beruhte, dass die Siegermächte als Entschädigung auch 75.000 Bienenvölker verlangten.
Die Gleichsetzung von Milch und Honig mit Wohlstand und wirtschaftlicher Blüte hat sich bis in den heutigen Sprachgebrauch hinein erhalten. Da man nie eine Paarung beobachtet hatte, galten Bienen zudem als Symbol der Keuschheit, während sie bei den antiken Griechen für Fruchtbarkeit und Liebeszauber standen. Die Leistungen und Arbeitsteilung der Arbeiterinnen brachten ihnen den Ruf von Selbstlosigkeit, Fleiß, Sauberkeit und Ordnung ein. Gerade dieser Ruf trug dazu bei, dass der Bienenstaat für die nationalsozialistische Ideologie das Vorbild für eine gesunde Volksgemeinschaft darstellte.

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Heute

Heute wird in Deutschland der Honig hauptsächlich von männlichen Freizeitimkern gewonnen. Der deutsche Honig wird meist privat an den Endverbraucher verkauft. Die meisten Imker sind im Deutschen Imkerbund organisiert, der die Produktion und Qualität des Honigs mittels der Honigverordnung regelt und überwacht. Leider ist die heimische Produktion aufgrund der klimatischen Verhältnisse sehr schwankend. Warmes, mäßig feuchtes Klima lässt ein gutes Honigjahr erwarten. Ist das Frühjahr aber kalt und der Sommer verregnet, müssen die Bienen sogar gefüttert werden, damit sie nicht verhungern. Da die Deutschen mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von ca. 1,4 kg Honig pro Jahr Weltmeister im Honigverzehr sind, werden Honige importiert, hauptsächlich aus Mexiko, Argentinien und China. Zur Zeit decken die ca. 90000 deutschen Imker mit ihren ca. 1 Million Bienenvölkern etwa 20 % des deutschen Honigverbrauchs ab.

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Honigerzeugung

Die Biene wird oft als Honigsammlerin bezeichnet. Dies ist aber falsch, denn sie ist vielmehr eine Honigmacherin. Der Honig entsteht erst durch einen Umwandlungsprozess im Bienenstock. Bei ihrem Flug sammelt die Biene ‘nur’ die Rohstoffe zur Honigerzeugung.
Zum einen wird der Nektar, eine zuckerhaltige Ausscheidung pflanzlicher Drüsen, aus Blüten gesammelt, zum anderen Honigtau, eine zuckerhaltige Ausscheidung pflanzensaugender Insekten von Blättern und Nadeln. Die Hauptbestandteile dieser Rohstoffe sind Wasser (ca. 75%), Saccharose, Fructose und Glucose. Honigtau ist zusätzlich reich an Kalium und Magnesium.
Die Nektarmenge, die eine Biene bei einem Blütenbesuch aufnehmen kann, ist sehr gering. Um die nur stecknadelkopfgroße Honigblase zu füllen, muss sie etwa 1.000 Blüten anfliegen, und um einen einzigen Fingerhut voll mit Nektar in ihrem Stock anzuliefern, muss sie sich 60 mal auf den Weg machen. Das heißt, für einen Fingerhut, gefüllt mit Nektar, mus eine Biene 60.000 Blüten anfliegen! Bedenkt man dann noch, dass sie für eine bestimmte Menge Honig die drei- bis fünffache Menge Nektar sammeln muss, beginnt man die Bedeutung des Ausdruckes "bienenfleißig" zu verstehen.
Durch die Speiseröhre gelangt der Nektar bzw. der Honigtau in die Honigblase, eine Art Lagerraum im Bienenkörper, und wird dort gesammelt. Nach der Rückkehr in den Stock erbricht die Biene den Inhalt ihrer Honigblase am Stockeingang. Dort wird dieser Nektar von den Stockbienen gefressen, zu einer Wabe getragen und dort wieder erbrochen. Dieser Vorgang wiederholt sich mehrere Male. Die Stockbienen machen sich nicht aus Hunger über den Nektar her. Das mehrfache Herauswürgen dient vielmehr dazu, den hohen Wassergehalt des Nektars zu verringern. Zudem wird durch Beimischung des Speichelenzyms Invertase der im Nektar enthaltene Rohrzucker in seine chemischen Bausteine Traubenzucker und Fruchtzucker aufgespalten. So erledigen die Bienen schon einen großen Teil der Verdauungsarbeit für den Menschen.
Schließlich wird der Nektar von den Stockbienen in einer offenen Wabe abgelagert und kann dort zum Honig reifen. Wie lange dieser Reifeprozess dauert, hängt von äußeren Faktoren, wie dem Luftdurchzug und der Temperatur im Stock ab.
Meist ist aber nach zwei bis drei Tagen aus Nektar Honig entstanden. Dann wird der fertige Honig ein letztes Mal von den Bienen umgeschichtet und anschließend in dafür vorgesehene Lagerzellen gebracht.
Sobald eine Zelle gefüllt ist, wird sie von den Stockbienen mit einem Wachsdeckel luftdicht abgeschlossen. Der Honig dient dann, sofern er nicht vom Imker entfernt wird, als Wintervorrat für das Bienenvolk.

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Äußerliche Merkmale

Honigfarbe, -geruch und -geschmack bieten ein breites Spektrum. Die Farbe reicht von Blassgelb, fast Weiß bis zu einem dunklen schwärzlichen Braun, Gelborange, Kastanienbraun oder sogar Grün. Der süße Geschmack kann aromatisch, würzig, säuerlich und stark pflanzentypisch sein. Auch sein Geruch ändert sich nach der jeweiligen botanischen Herkunft.

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Zusammensetzung

Auch die Zusammensetzung der Honige ist unterschiedlich, sie hängt insbesondere von den klimatischen Bedingungen, den Bienenrassen und den nektarspendenden Pflanzen ab. Die wesentlichen Inhaltsstoffe des Honigs sind Wasser (ca. 20 %), Kohlenhydrate wie Traubenzucker, Fruchtzucker, Rohrzucker, Malzzucker sowie weitere Zucker (bis zu 80 %), Enzyme (Invertase und Amylase), Aroma-, Duft- und Farbstoffe sowie organische Säuren. Auch verschiedene Mineralstoffe und Spurenelemente wie z.B. Calzium, Chlor, Kupfer, Mangan, Magnesium, Kalium, Eisen, Schwefel, Natrium, Silizium und Phosphor sind in geringen Mengen enthalten, ebenso die Vitamine B1, B2, B3, B5, B6, B8 und B9. Zu finden sind auch ein dem Acetylcholin ähnlicher Gallenwirkstoff sowie antibiotische Wirkstoffe (Inhibine).

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Kristallisieren

Honige mit einem hohen Traubenzuckeranteil kristallieren schneller (d. h. sie werden schneller fest), als Honige mit einem höheren Fruchtzuckeranteil. Dieser natürliche Prozess ist ein wichtiger Hinweis auf die Qualität des Honigs. Der Honig ist also keineswegs verzuckert. Stattdessen kann das Ausbleiben dieses Vorgangs ein Hinweis auf eine die Inhaltsstoffe schädigende Wärmebehandlung sein.

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Honigsorten

Wird ein Honig als Sortenhonig (z.B. als Kastanien-, Sonnenblumen-, Raps-, Heide-, Akazien- oder Lavendelhonig) deklariert, muss er zu mehr als der Hälfte aus dem Besuch einer einzigen Blütenart entstanden sein. Honigtausorten sind Tannen- und Waldhonig. Die übrigen Zusammensetzungen werden als Mischhonig (Blüten-, Frühjahrsblüten- oder Sommerblütenhonig) bezeichnet.

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Lagerung von Honig

Trotz aller Unterschiede gibt es Regeln im Umgang mit Honig, die allgemein zu beachten sind:
Honig kann andere Gerüche annehmen und enthält licht- und wärmeempfindliche Bestandteile, deshalb beachten Sie bitte:

Bei ordnungsgemäßer Lagerung ist Honig praktisch unbegrenzt haltbar. Sie können deshalb Honig ruhig auf Vorrat kaufen.

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Wozu ist Honig gut?

Honig ist ein generell sehr gut verträgliches Nahrungsmittel. Er besitzt eine leicht abführende Wirkung und fördert die Verdauung anderer Lebensmittel. Der Honig hat außerdem hustenstillende, beruhigende, fiberwidrige, antitoxische, antiseptische sowie antianämische Eigenschaften. Wegen seines hohen Traubenzuckeranteils (in hellen Honigen im Allgemeinen höher) ist Honig ein "schneller" Energiespender. Der Traubenzucker kann vom Körper direkt verwertet werden und steigert unmittelbar dessen Leistungsfähigkeit. Chemisch aufbereiteter Traubenzucker hat nicht die gleiche Wirkung wie Honigtraubenzucker. Die im Honig enthaltenen Wirkstoffe verleihen diesem ein deutlich größeres Energiepotential. Der Fruchtzuckeranteil des Honigs (in dunkleren Honigen höher) wirkt anregend auf die Herztätigkeit und lagert sich als Glykogen, einer Art Kohlenhydratreserve, in der Leber an. Das Enzym Acetylcholin hat eine beruhigende und blutdrucksenkende Wirkung.

Beim gesunden Menschen dient Honig der

Beim kranken Menschen wird Honig u. a. verwendet bei
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Weitere Verwendung

Honig findet nicht nur im Nahrungsbereich, sondern auch in der Medizin und in der Kosmetik Verwendung. Seine antibakterielle Wirkung, die bereits in der Antike erkannt worden ist, beruht auf den Inhibinen (Hemmstoffen). Daher wird er auch heute noch bei Haut-, Magen-, Darm- und Atemwegserkrankungen, zur Wundbehandlung, aber auch zur Steigerung der Leistungsfähigkeit verwendet.

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Unsere Honige

Wir bieten nur Honige aus unserer eigenen Imkerei an. Dadurch sind die Honigsorten, die wir Ihnen aufgrund der vorhanden Trachten anbieten können, eingeschränkt. So gibt es in unserer Nähe keine Heide- und wenig Waldflächen sowie keinen Buchweizenanbau. Zu solchen Trachten müssen wir mit unseren Bienen wandern. Diese Beschränkung auf eigene Honige sowie die über 35-jährige Erfahrung in unserer Imkerei bürgen für die hohe Qualität unserer Honige.
Unsere Honige sind ein unverfälschtes Naturprodukt. Sie sind kalt geschleudert (dies ist eine Selbstverständlichkeit in Deutschland), frei von jeglichen Zusätzen und erfüllen die strengen Qualitätsanforderungen des Deutschen Imkerbundes.

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